Zucht?

Warum züchten?

Diese Frage haben wir uns eigentlich nie gestellt. Nur das Wann war die Frage.

Als ich im Jahr 2003 zum Rudel von Theo und Detlef kam, war das alles noch Zukunftsmusik.

Ich mußte mich erst mal mit dem Thema Kromfohrländer vertraut machen.

Also Wanderungen besuchen, mit anderen Kromi-Besitzern in Kontakt kommen etc.

Ab diesem Zeitpunkt besuchten wir also regelmäßig Wanderungen, trafen uns mit anderen Kromibesitzern und lernten viele nette Menschen kennen.

Das sollte uns später einmal von Nutzen sein, doch davon ahnten wir damals nichts.

 

Theo war zur Zucht nicht geeignet - bereits beim Erwerb wurde Detlef mitgeteilt, Theo´s Fell sei zu hell.

Kurz nach seinem 3. Geburtstag wurde Theo dann krank, er bekam Epilepsie - eine Anfallskrankheit, die in den 90er Jahren

noch sehr häufig bei den Kromi´s auftrat, heute aber Dank Zuchtlenkungsprogramm nur noch in sehr geringem Maße auftritt.
Damit war der Traum von der Zucht vorbei.  Mit seiner Erkrankung konnte Theo aber gut leben, die Anfälle kamen regelmäßig,

aber nicht sehr häufig - und waren auch immer schnell wieder vorbei.
Aber dann im Herbst 2005 bekam Theo Verdauungsprobleme, ausgelöst von einer Prostatavergrößerung. Der Tierarzt machte uns damals

kaum Hoffnungen, das Theo diesen Darmverschluß überleben würde.
Im Januar 2006 schließlich wurde Theo kastriert und nach und nach erholte er sich wieder.
Unser nächster Gedanke - wenn Theo stirbt, muß ein neuer Kromi her - Wartezeiten laut Vereinszeitung WUFF ca. 18 Monate -

o je, 18 Monate ohne Hund !
Sofort einen Züchternachweis angefordert und los ging das Telefonieren.
Alle Züchter konnten unseren Wunsch verstehen, aber richtig helfen konnte uns zunächst keiner.
Dann fuhren wir zu Frau Klein nach Siegen, und sprachen mit Ihr. Sie selbst züchtete zu diesem Zeitpunkt nicht, hatte aber Beziehungen

zur Züchterin vom Isarflimmern, von wo auch Sie einen Hund besitzt. Sie konnte erzählen, das der Zwinger vom Isarflimmern gerade beim Deckrüden war und wir sollten uns doch dort mal melden.
Ob Frau Klein uns empfohlen hat, weiß ich nicht, jedoch vergingen nur einige Monate und im August 2006 zog unser neuer Kromi ein -

Isis vom Isarflimmern.

Von da an wurde das Thema Zucht wieder aktuell.

Bereits beim Züchter hatten wir darüber gesprochen und darauf geachtet, das der Welpe nach äußerem Kriterium zuchttauglich sein würde,

das heißt, er mußte die laut Rassestandard (siehe Seite des RZV) geforderte Maske tragen.

Bereits nach wenigen Wochen, die Isa in unserem Zuhause verbrachte, stellte ich den Antrag auf Zwingernamen.

Ich hatte zwar noch keinen offiziell zuchttauglichen Hund, aber das war uns egal.

Nachdem wir einige Zeit nichts vom Antrag gehört hatten, fragte ich bei der Zuchtbuchstelle nach.

Frau Wisst meinte darauf, der Hund wäre noch zu klein und ob wir den Antrag wirklich schon stellen wollten -

na klar, wir wollen doch züchten, egal ob mit Isa oder dem nächsten Kromi!

Auch die Erstzüchtertagung in Geseke besuchte ich mit meinem Minihund. Isa war erst 5 Monate alt - und die Zucht noch weit weg.

Aber die Zuchtvorbereitungen benötigen einiges an Zeit, und warum nicht in Ruhe alles anleiern, wenn man sich dadurch Stress und Hektik

ersparen kann.

Bereits im Januar 2007 besuchte uns die Zuchtwartin Petra Bannach zur Zuchtstättenabnahme. Und bereits im Mai 2007 bekamen wir unseren genehmigten Zwingernamen "vom Schanhollenwald"

Dann war es endlich soweit - Isa wurde 15 Monate alt und konnte somit zur Zuchttauglichkeitsprüfung/Körung angemeldet werden.

Die sollte im März 2008 in Steinhausen stattfinden. Also gingen wir im Dezember 2007 brav zum Tierarzt,
um die dafür nötigen Untersuchungen durchführen zu lassen. Doch dann der Schreck - der Tierarzt stellte eine Patella Luxation 2. Grades fest (bewegliche Kniescheibe).

Von dieser Erkrankung hatten wir nichts gemerkt und bisher nie gehört. Also ab nach Hause und ran ans Telefon und Laptop ?

Die Züchterin befragt, bei Google nachgelesen und Informationen gesammelt. Beim Zuchtwart nachgefragt und -
Patella bedeutet Zuchtausschluß !

Doch ich fand heraus, das es für die Diagnose dieser Krankheit speziell ausgebildete Tierärzte gibt.

Also wieder telefonieren und Untersuchungstermin vereinbaren.

Also Theo und Isa eingeladen und ab zum Tierarzt. Beide Kromi´s wurden untersucht und für den Tierarzt stand dann fest:

Isa hat keine Patella Luxation, sie ist nur noch nicht fertig ausgewachsen, d.h., Muskeln,Sehnen und Bänder können der Kniescheibe noch nicht

den Halt verleihen, den sie braucht.
Aber mit speziellem Bewegungstraining und spezieller Nahrungsergänzung wird sich das regeln. Also - abwarten !

Aber natürlich hatten wir einen ganz anderen Gedanken - was ist, wenn der Tierarzt Unrecht hat, und sich die Kniescheibe nicht festigt?

Nach einem anderen Welpen Ausschau halten - oder abwarten - wir waren hin- und hergerissen.

Bei den Wanderungen wurde schon mal mit anderen Züchtern Kontakt aufgenommen, um eventuell - wenn Isa wirklich einen Zuchtausschluß bekommt - einen neuen Welpen zuzukaufen. Aber die entsprechenden Würfe, aus denen wir gerne einen Welpen genommen hätten,

lagen zeitlich vor der nächsten Körung in Steinhausen (März 2009).

Also kam nach der Siegener Wanderung im Juli 2008 wieder die Diskussion auf - was tun, wenn ......?

Kurzentschlossen rief ich im August den Körleiter Süd an, und fragte nach einem Teilnehmerplatz dort.

Da noch Plätze zur Verfügung standen, meldete ich Isa kurzfristig beim Tierarzt an, um die Kniescheibe nochmals untersuchen zu
lassen, und eventuell auch die Köruntersuchung durchzuführen. Und dann bekamen wir grünes Licht - keine Patella Luxation -

und damit Start frei für die Körung.

Eigentlich hatten wir immer erzählt, wir würden nach Erding zur Körung fahren, um Isa´s Halbschwestern Aruba und Arella Castillo Monte Bensi die
Daumen zu drücken - das wir selbst teilnehmen wollten - das erzählten wir niemand. Also machten wir uns mit unserm Wohnmobil auf Richtung Erding - und es kam die Stunde der Wahrheit - Isa´s Körung.

Es war eine gemütliche Kromiveranstaltung. Nur das Publikum war ein neues, denn im heimischen Raum kennt man die Kromibesitzer

inzwischen - doch in Erding waren alles fremde Leute. Das ist eigentlich falsch, denn Kromibesitzer untereinander sind niemals fremd.